Freude schenken: Ein Plädoyer für Zeit statt Zeugs

Bald ist heilige Nacht – und Jahr für Jahr stellt sich damit die Frage: Was schenke ich bloß? Unter so manchem heimischen Christbaum werden Packerl chinesischer Online-Riesen zu finden sein: 2024 wurden über 4 Milliarden Fernost-Pakete in die EU importiert, eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Ein solches Weihnachtsgeschenk mag den eigenen Geldbeutel schonen, aber die damit verbundenen Flugemissionen und der oft überbordende Plastikverpackungsmüll wiegen den Preisvorteil aus Nachhaltigkeits-Sicht mehr als auf.

HYPO Perspektiven #4/2025
Thema: Licht am Ende des Tunnels
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Weihnachtsfeier eiiner Familie

Natürlich ist Weihnachten ein besonderes Fest und man darf sich und seinen Liebsten selbstverständlich etwas gönnen – dazu empfehle ich allerdings, auf unsere heimischen Betriebe zu setzen: Wer sich bewusst die Zeit für einen weihnachtlichen Einkaufsbummel nimmt und beispielsweise die Linzer Innenstadt mit ihren zahlreichen kleinen Lädchen besucht, kann sich nicht nur vor Ort von der Qualität des auserkorenen Geschenks überzeugen, sondern bekommt auch eine ordentliche Prise Weihnachtsstimmung inklusive Lichterketten und Leckereien – da beißt sich Online-Shopping die Zähne aus.

Eine interessante Alternative ist es, finde ich, gemeinsame Zeit zu verschenken, zum Beispiel in Form eines selbstgebastelten Gutscheins. Ob eine Wanderung, ein Spieleabend oder ein ausgetüfteltes Abendessen für die ganze Familie – seien Sie kreativ! Das „Zeit statt Zeugs“ voll im Trend liegt, zeigt auch eine aktuelle Studie des deutschen Umweltbundesamtes: Demnach wünscht sich jeder Vierte mehr gemeinsame Zeit statt materieller Geschenke. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Hans-Jörg Preining
Nachhaltigkeitsmanager
HYPO Oberösterreich